Sēnlín heißt auf chinesisch:
„Wald" und „yù" heißt „Bad" oder „baden"
Shinrin Yoku (japanisch)
Waldbaden (deutsch)
Sēnlínyù sinngemäß:
„In Waldluft baden"
„in die Waldatmosphäre eintauchen"
Der österreichische Biologe und Buchautor Clemens G. Arvay (* 22.07.1980 ; † 18.02.2023) sagte, dass Waldbaden im Trend liegt, auch in den Medien. Oft wird es als japanische Tradition bezeichnet. Die kulturellen Wurzeln und der Ursprung des Waldbadens liegen aber in China. Die Anfänge des Waldbadens, auf Chinesisch Senlinyu, sind in den Praktiken alter Chi Kung (Qigong) Meister zu finden, die schon damals mit natürlichen Atemtechniken und Bewegungsübungen das Chi (Qi) des Waldes" aufnahmen.
Hildegard von Bingen (1098-1179), Benediktinerin, Mystikerin und Naturforscherin spricht von der „Grünkraft“ (lateinisch: „viriditas“), die in der ganzen Schöpfung zu entdecken gibt.
In Japan wurde 1982 erstmals ein staatliches Gesundheitsprogramm für Shinrin Yoku (JPN) eingeführt. Wissenschaftler haben seit den 1990er Jahren im Rahmen der Forschung mit dem führenden in Japan lehrenden chinesische Arzt und Wissenschaftler Dr. Qing Li, und dem japanischen Prof. Yoshifumi Miyazaki und vielen weiteren Forschenden in der ganzen Welt, anhand von verschiedenen Studien, entdeckt, dass der Aufenthalt im Wald wie eine Art „Waldheilmethode" wirkt, die für die Gesundheit förderlich ist und hat inzwischen einen festen Bestandteil als begleitende Gesundheitsvorsorge in Japan. Mittlerweile erforschen auch deutsche Unis wie die LMU München, die Universität Freiburg und die Universitätsklinik Tübingen die heilsame Wirkung des Waldes.
Alleine durch den Aufenthalt im Wald und der Natur wirkt die „Grünkraft" als Gesundheitsvorsorge, kann zur Rehabilitation bei zahlreichen Beschwerden und Erkrankungen unterstützen und fördert die Genesung.
- Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin werden messbar abgebaut
- Entspannung durch eine erhöhte Aktivität des Parasympatikus (Ruhenerv des vegetativen Nervensystems)
- Aktivität des sympatischen Nervensystems nimmt ab
- Wahrnehmung mit allen Sinnen verbessert die Konzentration, das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit
- Stärkung des Immunsystems durch Terpene, & Co
- Steigerung der Widerstandskraft (Resilienz) und hilft bei Unsicherheit, Depressionen und Ängsten
- Belebung und Steigerung des Wohlbefinden und der mentalen Verfassung
- Fördert erholsamen Schlaf
- Erhöht das Adiponectin, ein Serumprotein. Adiponectin schützt vor Diabetes
- Die Herzschutzsubstanz DHEA aus der Nebennierenrinde wird vermehrt produziert
- Fördert die Bildung von Killerzellen und Anti-Krebs-Proteinen, die Krebszellen und potentielle Krebszellen zerstören. (Studie von Professor Quing Li von der Nippon Medical School in Tokio, in der er in der Studie von 2008 beschreibt, dass Menschen in Waldregionen weniger häufig an Krebs erkrankten, als Menschen in nicht bewaldeten Regionen.)
„Waldluft ist Medizin zum Einatmen”